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Bilder des Krieges in der Ukraine

Seit in den Medien vereinzelt Bilder der russischen Gräueltaten in Butscha, z.B. auf den Titelseiten der New York Times oder der Bildzeitung, zu sehen waren, wird wieder heftig diskutiert, in welchem Umfang die Medien die blutigen Bilder des Ukraine-Krieges zeigen sollten. Von vielen deutschen Leitmedien wird immer noch die Linie vertreten, dass man besonders grausame Bilder nicht zeigt, um die Menschen bei uns nicht zu sehr zu schockieren. Der Deutsche Presserat appellierte an Redaktionen, bei Kriegsbildern „sorgsam zwischen dem Informationsinteresse der Leserschaft und den Interessen von Opfern und deren Angehörigen abzuwägen“.

Ich halte diese starke Zurückhaltung für falsch, weil dadurch ein geschöntes Bild des Krieges vermittelt wird. Der Krieg erscheint dadurch noch ferner, ein wenig wie im Videospiel. Der Ukraine-Krieg des Kreml ist aber kein Videospiel sondern extrem brutal und schrecklich.

Krieg ist generell so schrecklich, dass zur Abschreckung auch die durch die russische Armee z.T. mit Kopfschüssen hingerichteten Zivilisten in Butscha sowie die weiteren Zerstörungen der Infrastruktur und ziviler Objekte, wie z.B. die Geburtsklinik in Mariupol, gezeigt und erzählt werden müssen. Die getöteten Menschen dürfen dabei natürlich nicht identifizierbar sein, um nicht zum Objekt und zu einem Mittel der Kriegsberichterstattung herabgewürdigt zu werden. Dies kann z.B. durch  durch die Verpixelung der Gesichter problemlos erreicht werden.

Aber die Grausamkeit des Krieges muss in den Medien offen gezeigt werden, weil es auch bei uns und im Westen generell viel zu viele gibt, die Krieg für ein probates Mittel halten und die diesen Krieg verharmlosen, angefangen bei den Vaterlandsverrätern der AfD, die man sofort nach Russland deportieren sollte.

Jegliche Rücksichtnahme gegenüber Menschen, die diesen Krieg in der Ukraine leugnen oder verharmlosen, ist fehl am Platz. Mich wundert, dass sich den Autokorsos verblendeter Russland-Freunde in Deutschland niemand entgegenstellt. Wenn ich davon vorher gewusst hätte - ich hätte es getan.

Dass unsere Polizei nichts unternimmt, ist hingegen keine Überraschung. Die macht ja auch sonst meist nichts gegen Rechtsradikale oder aggressive Corona-Leugner, die in der Regel auch Putin-Freunde sind. Aber jeder einfache Bürger, der noch ein Rückgrat besitzt, muss sich - spätestens seit den Bildern von den russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine- jedem Putin-Freund oder -Versteher, der öffentlich diesen Krieg rechtfertigt oder befürwortet, entgegenstellen.

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